HALT MAL DIE LUFT AN! IM TAUCHGANG MIT DANIEL.

Daniel ist seit 2 Jahren verantwortlich für die digitalen Prototypen der AMG Derivate.
Für unseren AMG Speedletter nimmt uns der leidenschaftliche Taucher mit in die Unterwasserwelt.

Wie bist du zum Tauchen gekommen?

Über Haie! Ich bin seit meiner frühen Kindheit von Haien fasziniert. Klar, war die Faszination am Anfang noch mit einer Angst verbunden – besonders durch die Medien, die einfach nicht das wahre Tier zeigen. Als ich mich dann mehr mit den Tieren beschäftigte, habe ich gelernt, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht und seitdem bin ich fasziniert von diesen eindrucksvollen Geschöpfen. 2010 habe ich dann mit dem Tauchen angefangen. Nach dem Abi habe ich mich zwar gegen die Meeresbiologie und für Fahrzeugtechnik entschieden, studiere nun aber doch noch nebenher Bionik. Im Studium beginne ich dieses Jahr mit meiner Thesis und werde wohl auch im zoologischen Institut meine Promotion schreiben können. Bei Bionik geht es darum, Methoden und Funktionen aus der Natur zu verstehen und diese in der Technik nutzbar zu machen. Dass ich so beide Leidenschaften zusammenbringen kann, ist für mich genial.

Du tauchst nicht nur Scuba (mit Gerät), sondern auch Apnoe, also mit einem Atemanzug. Warum?

Die Intention war den Tieren möglichst nah zu sein. Wenn du dich ihnen ohne Gerät und Luftblasen näherst, reagieren sie komplett anders, als beim Gerätetauchen – die Interaktion ist meistens direkter und intensiver. Zudem lässt sich das Tieftauchen mit einem Gefühl von Schwerelosigkeit vergleichen: Du tauchst ab, bis du keinen Auftrieb mehr hast. Abhängig von den Bedingungen und der Ausrüstung variiert dieser Punkt. Ich tariere mich normalerweise so bei 8-10 Metern neutral. Ab da gerätst du in den freien Fall und wirst immer schneller. Ich komme dabei auf ca. 30 Meter Tiefe.

Wo gehst du tauchen, um Haie zu erleben?

Einer meiner absoluten Lieblingsorte ist eine ganz kleine Insel auf den Bahamas – eigentlich besteht die ganze Insel nur aus einem Dorf. Dort gibt es sehr viele neugierige Haie im flachen Wasser. Generell gibt es einige sehr schöne Orte, an denen man Haien begegnen kann. Mittlerweile ist der Bestand an Haien – besonders durch menschliche Einflüsse – jedoch stark beschädigt. So gilt der Weiße Hai zum Beispiel als biologisch ausgestorben.

Was war dein bisheriges Apnoe Highlight?

Letztes Jahr bin ich in Südafrika bei Port St. John am „Sardines Run“ getaucht. Eigentlich sind wir mit unserem Boot rausgefahren, um Sardinenschwärme zu beobachten. Stattdessen begegnete uns ein Buckelwal mit Kalb. Wir sind direkt abgetaucht und haben vorgefühlt, wie das Muttertier reagiert. Das Kalb war extrem interessiert und hat angefangen mit uns zu spielen. Das Ganze ging einige wirklich schöne Minuten so weiter.

 

Wie merkt man, ob das Tiere gerade spielen möchte oder sich zum Beispiel gestört fühlt?

Indem man das Schwimmmuster beziehungsweise das generelle Verhalten beobachtet: Wirkt das Tier eher relaxed oder gestresst? Bei entspannten Haien ist der Mund leicht geöffnet. Wenn das Maul geschlossen ist, weiß der Hai nicht so richtig was er will. Das Tier zu beobachten und daraus Rückschlüsse zu ziehen, ist fundamental wichtig. Die verletzlichste Stelle eines Haies ist, neben den Kiemen, sein Bauch. Wenn alles perfekt läuft, ist es deshalb für einen Apnoetaucher das ultimative Highlight, wenn das Tier zulässt Bauch an Bauch mit ihm zu schwimmen. Wenn es zu solch einem seltenen Moment kommt, ist das ein fantastisches Erlebnis - ein riesiger Vertrauensbeweis des Haies.

Was ist dein nächstes Reiseziel?

Es stehen noch einige Reisen auf meiner Wunschliste. Im Mai bin ich gemeinsam mit Haiverhaltensforschern definitiv wieder auf den Bahamas. Dort werden wir beobachten, wie der Stress eines Tauchers – gemeint damit ist der eigene Herzschlag – den Hai in seiner Umgebung beeinflusst. Ja, Haie sind ein Wunderwerk an sensorischen Einrichtungen und können tatsächlich unseren Herzschlag spüren.

Was rätst du Tauchanfängern?

Das Wichtigste ist es Ruhe und das Vertrauen zu bekommen. Ich versuche 2-3 Tage vor einem Tauchgang mit Yoga und Atemübungen anzufangen. Das hat nichts mit Spiritualität zu tun, sondern dient der Vorbereitung der Lunge, damit es im Wasser keine Probleme gibt.


Danke, Daniel!

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